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Richtungsweisendes Arbeitstreffen


Während des Arbeitstreffens der Partner des Projektes "Industrie 4.0 - Digitalisierung in der beruflichen Bildung" am 8. November wurde sich vor allem über die weitere Vorgehensweise zu Erreichung des gemeinsamen Zieles: Erreichung von Medienkompetenz bei Auszubildenden und Lehrkräften.

Das regelmäßige Arbeitstreffen der Projektpartner fand diesmal in der ISSTE Sokolov statt. Foto: DPFA
Das regelmäßige Arbeitstreffen der Projektpartner fand diesmal in der ISSTE Sokolov statt. Foto: DPFA

Ausgangspunkt war die Feststellung, dass Digitalisierung vor fünf Jahren noch auf die industrielle Entwicklung fokussiert wurde und heute als ein gesellschaftlicher Entwicklungsprozess betrachtet wird, der alle gesellschaftlichen, wie auch privaten Bereiche, und somit auch die schulische wie berufliche Bildung durchdringt.

Was bedeutet Digitalisierung in der Ausbildung?

Die infrastrukturellen und gesellschaftlich-politischen Auswirkungen der Digitalisierung werden künftig noch stärker Bildungsinhalte und Lernkultur in der Schule als Einrichtung und konkret den Unterricht bestimmen Der Prozess der zunehmenden Digitalisierung zeigt sich insbesondere in der Mediatisierung aller kommunikativen Prozesse, das mündet in neuen Lernsettings und angepasstem didaktischen Handeln der Lehrkräfte. Die Auswirkungen von Digitalisierung bergen Chancen für zielgruppengerechteren Unterricht, bringen zugleich aber auch Herausforderungen für die Lehrkräfte mit sich.

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse des Erfahrungsaustausches der Lehrer am 8. Oktober in Chemnitz konzentrierte sich der Austausch der Arbeitsgruppe auf zwei Fragen:

1. Worin liegt der Schwerpunkt der inhaltlichen Arbeit in den Meilensteinen drei und vier?

Hier geht es konkret um die Erarbeitung konzeptioneller Ansätze für die Herausbildung einer veränderten Lehr- und Lernkultur. Eine Bildung ohne Medien ist nach Auffassung der Teilnehmer nicht mehr möglich. Daher ist die Förderung von Medienkompetenz in jedem Bildungsbereich und Fach für die Lernenden und Lehrenden zu bedenken. Insbesondere geht es aktuell im Projekt darum,

  • praktisch neue Lernsettings,
  • andere methodische Zugänge,
  • interaktiv-digitale Technik im Unterricht zu erproben.

Nach ausführlichen Diskussionen wurde festgelegt, dass die geplante Handlungsempfehlung für neue Lehr- und Lernmethoden bis Februar 2020 von der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Lehrer“ unter Verarbeitung während des Austauschs genannter Arbeitsdokumente und Aktivitäten sowie der Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit erstellt.

2. Wie setzen wir die Vermittlung von Medienkompetenz in der beruflichen Ausbildung praktisch um?

Dazu wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt folgende Maßnahmen durchgeführt:

  • November 2018: Praktische Erprobung der grenzüberschreitenden Kommunikation zwischen Schülern der DPFA Chemnitz und der ISŠTE Sokolov über die Verbindung der beiden interaktiven Klassenzimmer.
  • März 2019: Eine erste gemeinsame Projektrealisierung unter Nutzung der interaktiven Klassenzimmer (in einer Liveschaltung zwischen Chemnitz und Sokolov wurde diese Form der Zusammenarbeit auf dem Fachsymposium im März 2019 öffentlich vorgestellt).
  • Praxistag für Lehrer im Februar 2019 bei der DPFA Chemnitz zum Kennenlernen der aktuellen Unterrichtführung/ Hospitation.
  • Praxistag für Lehrer im September 2019 bei der ISŠTE Sokolov zum Kennenlernen der aktuellen Unterrichtführung/ Hospitation.
  • Oktober 2019: Ein Erfahrungsaustausch über Lehr- und Lernmethoden mit Lehrern und den Schuldirektoren der DPFA Chemnitz und der ISŠTE Sokolov unter Verwendung der Erkenntnisse aus den Praxistagen – Formierung der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Lehrer“.

Die weiteren, gemeinsamen Aktivitäten zur praktischen Bearbeitung des Themas beziehen sich unter anderem auf

  • Facherübergreifende Arbeit: Zur Darstellung der Vereinbarkeit von Erzieherausbildung und technischer Ausbildung unter der Überschrift „Industrie 4.0“ erfolgt zu den geplanten Schülertreffen eine praxisbezogen Vermittlung von Medienkompetenz durch exemplarische Schülerprojekte für Ableitungen für die Gestaltung von Didaktik/ Methodik.
  • Arbeit in einem konkreten Unterrichtsfach: Dafür wurde das gemeinsame Fach Englisch ausgewählt. Unter Nutzung der interaktiven Tafel wird von der ISŠTE Sokolov der Lehrplan einer Unterrichtsstunde an eine Klasse der DPFA Chemnitz übertragen und praktisch umgesetzt.
  • Arbeit am gemeinsamen Schülerprojekt: In der gemeinsamen Arbeit am abschließenden Schülerprojekt wird die Umsetzung veränderter Lehr- und Lernmethoden durch Medien und Technik von beiden Seiten dargestellt.
  • Arbeit der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Lehrer“: Ziele sind: der Austausch der Lehrer der gemeinsamen Fachgruppe zum Thema Förderung von Medienkompetenz die gemeinsame Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für veränderte, d.h. neue Lehr- und Lernsettings und -methoden. Neben der Handlungsempfehlung wird auf Grundlage der beiderseitigen Erfahrungen bis Dezember 2019 unter fachlicher Beratung des Direktors von ISŠTE durch die Leiterin der Akademie für frühkindliche und schulische Entwicklung der DPFA ein Qualifizierungskonzept für Lehrer der DPFA erarbeitet, was in die laufende Qualifizierung bei der DPFA Chemnitz und der ISŠTE Sokolov aufgenommen wird.
  • Dokumentation von Formen der Kompetenzvermittlung in der praktischen Arbeit: In dem abschließenden Projektfilm stellen wir Sequenzen der praktischen Arbeit zur Förderung von Medienkompetenz dar. Insbesondere werden gemeinsame Arbeiten der Schüler der DPFA Chemnitz und ISŠTE präsentiert.